Viele Entscheidungen im Alltag können von deiner Kreditwürdigkeit abhängen: Handyvertrag, Mietvertrag oder Online-Käufe auf Rechnung, denn dein Schufa-Score spielt dabei eine Rolle. Ab dem ersten Quartal 2026 ändert sich einiges: Die Bonitätsauskunftei vereinfacht den Score, macht ihn transparenter und ermöglicht Simulationen. In diesem Artikel erfährst du, wie die Bewertung funktioniert, wie du ihn verbessern kannst und was sich 2026 genau ändert.
Was ist der Schufa-Score und wofür wird er verwendet?
Der Score ist eine statistisch berechnete Vorhersage, wie zuverlässig du deine Zahlungen leistest. Je näher der Wert an 100 % liegt, desto besser deine Kreditwürdigkeit.
Die Bonitätsauskunftei sammelt Daten zu Krediten, Girokonten, Kreditkarten und Rechnungen, um Unternehmen eine Einschätzung deines Risikos zu geben.
Merke: Der Punktestand ist nicht die Höhe deiner Schulden, sondern ein Maß dafür, wie wahrscheinlich du deine Zahlungen pünktlich leisten wirst.
Wie kann ich meinen Schufa-Score einsehen?
Jeder kann seine Schufa-Auskunft beantragen – einmal im Jahr kostenlos. Zusätzlich gibt es den Score-Simulator, eine vereinfachte Simulation, bei der in sieben Schritten die wichtigsten Faktoren abgefragt werden, die die Kreditwürdigkeit beeinflussen.
Das Ergebnis zeigt eine grobe Einschätzung, ist aber keine offizielle Bewertung. So kannst du nachvollziehen, wie sich Änderungen wie ein neuer Kredit oder eine weitere Kreditkarte auf deinen Wert auswirken könnten. Ein hervorragender Wert liegt bei > 97,22 %, ein guter Wert zwischen 93,54 % – 97,21 % und ein schlechter Wert bei < 29,99 %. Mit einer guten Bewertung kannst du problemlos Kredite aufnehmen oder Verträge abschließen. Nur bei deutlich niedrigeren Werten könnte es schwierig werden.
Einfluss von Ratenkauf, Kreditkarten & Buy-now-pay-later
Ratenkäufe, wie zum Beispiel ein neuer Fernseher, der über Monate abbezahlt wird, können deine Finanzen belasten. Bei Beträgen unter 200 € findet bisher keine Bonitätsprüfung statt – das könnte sich bald aber ändern. Wenn du Waren über Monate abzahlst, zeigt das der Bonitätsauskunftei, dass du laufende Verpflichtungen hast. Das kann kurzfristig leicht den Score belasten, weil statistisch gesehen Ratenzahlende ein etwas höheres Risiko für Zahlungsausfälle haben.
Hier ein Beispiel: Maria nutzt jede Woche Klarna, um sich bei verschiedenen Händlern Kleidung zu bestellen. Dadurch hat sie viele offene Posten, die das Ergebnis leicht verschlechtern – besonders, wenn sie mal vergisst, pünktlich zu bezahlen. Tim bezahlt Rechnungen direkt und immer pünktlich. Sein Schufa-Score bleibt stabil.
Die häufige Nutzung von Buy-now-pay-later (z.B. Klarna oder PayPal Ratenzahlung) kann sich negativ auswirken, weil viele kleine Verbindlichkeiten entstehen, die deine Gesamtfinanzen belasten. Sobald eine Zahlung überfällig wird, wird dies als negativer Eintrag erfasst. Auch kleine Beträge summieren sich bei wiederholtem Verzug.
Tipps: So kannst du deinen Score verbessern (und verschlechtern)
- Girokonto: Ein langjähriges Konto wirkt positiv. Ein häufiger Bankwechsel kann aktuell noch nachteilig sein.
- Kreditkarten: Eine Kreditkarte von der Bank zeigt Vertrauen und verbessert das Ergebnis. Mehr als zwei Karten können ihn senken.
- Ratenkredite: Keine laufenden Kredite sind gut für die Bewertung; zurückgezahlte Kredite wirken sich positiv aus.
- Immobilienkredit: Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung abbezahlt, profitiert, da die Bank vorher die Kreditwürdigkeit genau prüft.
- Online-Rechnungen: Regelmäßig fristgerecht zahlen, Käufe auf Rechnung vermeiden.
- Adresse: Wenig Umzüge wirken sich positiv aus.
- Zahlungsmoral: Pünktlich zahlen ist entscheidend.
Neu ab 2026: Schufa liefert mehr Transparenz und Fairness
Ab Ende des ersten Quartals 2026 soll der Schufa-Score transparenter werden. Verbraucher und Verbraucherinnen bekommen online oder per App vollen Einblick, wie ihr Wert berechnet wird. Außerdem wird der Score wird stark vereinfacht und von 250 auf 12 entscheidende Kriterien reduziert.
Simulationen werden zeigen, was passiert, wenn du zum Beispiel einen neuen Kredit aufnimmst oder eine zusätzliche Kreditkarte beantragst. Zudem wird eine fairere Gewichtung eingeführt. Mehrfachanfragen bei Kreditkarten beispielsweise wirken sich nicht mehr so stark negativ aus.
Also: Du siehst genau, welche Faktoren den größten Einfluss auf deine Bonität haben.
Fazit
Deine Kreditwürdigkeit ist wichtig, aber du kannst sie aktiv beeinflussen. Rechnungen pünktlich zahlen, Kreditaktivitäten planen und den Score regelmäßig prüfen – das sind die wichtigsten Hebel. Und ab 2026 kannst du dank der Reform transparenter sehen, wie du deine Bonität verbessern kannst. Ein Tipp, der immer gilt: Behalte deine Finanzen im Blick und führe ein Haushaltsbuch, in dem du deine Einnahmen und Ausgaben festhältst.